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Blutdruck richtig messen – das sollten Sie beachten

Die Anzahl der unter Bluthochdruck leidenden Menschen steigt weltweit. In Deutschland haben mittlerweile etwa 20 bis 30 Millionen Menschen Bluthochdruck. Er ist Risikofaktor Nummer 1 für diverse Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und bleibt oftmals unentdeckt. Schätzungen zeigen, dass ein Fünftel aller Betroffenen nichts von Ihrem Bluthochdruck weiß, weil oftmals keine Symptome oder Beschwerden auftreten. Umso wichtiger ist es, dass man die eigenen Blutdruckwerte kennt und diese auch regelmäßig vom Arzt überprüfen lässt. Wie Sie Ihren Blutdruck zu Hause richtig messen, um verlässliche Werte zu erhalten und welche Werte normal sind, darum geht es in unserem Artikel.

Das Wichtigste im Überblick

  • Blutdruck können Sie zu Hause ganz einfach selbst messen. Nutzen Sie hierzu ein Blutdruckmessgerät mit Oberarmmanschette oder ein Gerät, welches um das Handgelenk gelegt wird.
  • Beim Blutdruckmessen werden zwei Werte ermittelt. Beim ersten Wert spricht man vom systolischen, beim zweiten vom diastolischen Wert.
  • Der Blutdruck sollte regelmäßig gemessen werden: morgens und abends.
  • Die Messung erfolgt idealerweise im Sitzen in möglichst entspannter Haltung.
  • Die gemessenen Werte sollten notiert werden, die meisten Messgeräte nehmen Ihnen die Arbeit ab und haben zu diesem Zweck einen internen Speicher.
  • Ein zu hoher Blutdruck sollte immer von einem Arzt untersucht und behandelt werden.

Blutdruck messen: Was bedeuten die Werte?

Bei der Messung des Blutdrucks werden stets zwei Werte ermittelt. Der erste Wert nennt sich systolischer Blutdruck. Er ist der höhere der beiden. Er wird gemessen, während das Herz Blut in den Kreislauf drückt. Wenn sich das Herz hingegen entspannt und sich wieder mit Blut füllt, spricht man vom diastolischen Blutdruck. Ein typisches – und völlig normales – Messergebnis lautet zum Beispiel „123 zu 81“. Korrekterweise müsste zu diesem Wertepaar noch die Maßeinheit angegeben werden. Sie lautet „Millimeter Quecksilbersäule“ oder abgekürzt mmHg. Diese Maßeinheit kommt noch aus früheren Zeiten, als der Blutdruck mit einer Quecksilbersäule gemessen wurde. Im alltäglichen Sprachgebrauch wird die Einheit in der Regel weggelassen.

Welche Blutdruckwerte sind normal?

Beim Blutdruckmessen werden immer zwei Werte gemessen – der systolische und der diastolische Blutdruck. Normaler Blutdruck liegt dann vor, wenn die Werte für den systolischen Blutdruck unter 140 und für den diastolischen Blutdruck unter 90 liegen. Von Bluthochdruck spricht man in der Regel dann, wenn einer dieser Werte bei mehreren Messungen zu hoch war. Je nachdem, welche Werte gemessen werden, spricht man hier von leichter, mittelschwerer oder schwerer Hypertonie.

Kategorisierung Blutdruckwerte

Wie messe ich den Blutdruck richtig?

Grundsätzlich sollten Sie sich vor der Messung eine Ruhezeit von etwa 5 Minuten gönnen, so dass Sie möglichst entspannt sind und die gemessenen Werte nicht zu hoch ausfallen. Intensive körperliche Aktivitäten oder Sport vor der Messung sind tabu. Das Trinken von Kaffee oder Tee, das Rauchen einer Zigarette oder der Genuss von Alkohol könnten Ihre Blutdruckwerte verfälschen. Abgesehen davon, dass Rauchen sowieso Ihrer Gesundheit schaden kann, sollten Sie besonders vor der Blutdruckmessung darauf verzichten.

Führen Sie die Blutdruckmessung im Sitzen durch - zum Beispiel am Esstisch. Stellen Sie dabei Ihre Beine ruhig und entspannt nebeneinander. Legen Sie dann die Blutdruckmanschette an und achten hierbei auf die folgenden Punkte:

  • Egal, ob Oberarm- oder Handgelenk-Blutdruckmessgerät: die Manschette befindet sich auf Herzhöhe.
  • Der untere Rand der Blutdruckmanschette sitzt etwa 1 bis 2 cm über der Armbeuge.
  • Die Manschette liegt direkt auf der nackten Haut und nicht über Kleidung, wie beispielsweise einem Pullover-Ärmel.
  • Achten Sie bei einem Handgelenk-Blutdruckmessgerät darauf, dass die Manschette auf Herzhöhe liegt.

Verhalten Sie sich während der Messung möglichst ruhig und vermeiden Sie Sprechen oder Bewegung, denn dies verfälscht nur unnötigerweise die Blutdruckwerte.
Idealerweise führen Sie die Messung insgesamt drei Mal durch und lassen zwischen jeder Messung eine Pause von 30 Sekunden. Typischerweise werden die Blutdruck-Werte mit jeder Messung fallen und sich so Ihrem Normal-Blutdruck annähern. Errechnen Sie dann den Mittelwert der einzelnen Messungen.

Rechts oder links - an welchem Arm sollte ich den Blutdruck messen?

Grundsätzlich kann der Blutdruck sowohl am rechten wie auch am linken Arm gemessen werden. Die ersten Messungen sollten Sie jedoch an beiden Armen durchführen. Vergleichen Sie dann die ermittelten Werte. Vermutlich werden sie für links und rechts unterschiedliche Werte messen. Wählen Sie dann für Ihre zukünftigen Messungen immer den Arm, für den Sie den höheren Blutdruck ermittelt hatten.

Wie oft sollte ich meinen Blutdruck messen?

Wie häufig Sie Ihren Blutdruck messen sollten, ist immer individuell zu entscheiden. Gerade wenn der Bluthochdruck erst noch diagnostiziert werden soll oder Sie sich am Anfang einer medikamentösen Therapie befinden, sollte der Blutdruck dreimal am Tag (morgens-mittags-abends) gemessen werden. Ist der Bluthochdruck gut mit Medikamenten eingestellt, ist die einmalige Messung (morgens) ausreichend. Grundsätzlich sollte auch bei jedem Arztbesuch der Blutdruck gemessen werden. Unterschiede zu den zu Hause gemessenen Blutdruckwerten sind nicht selten festzustellen. Dies nennt sich dann Weißkittelhypertonie oder Weißkittelhochdruck. Der typisch überhöhte Blutdruck in der Praxis liegt darin begründet, dass Menschen oftmals beim Arztbesuch nervös sind und dies ihren Blutdruck steigen lässt.

Wie kann ich meinen Blutdruck dokumentieren?

Um Ihre Blutdruckwerte zu dokumentieren, haben Sie mehrere Möglichkeiten. Die einfachste Lösung ist die Nutzung des internen Speichers Ihres Blutdruckmessgerätes. Die meisten Geräte speichern die gemessenen Werte nämlich automatisch ab. Sollte Ihr Gerät keinen solchen internen Speicher haben, können Sie auch einfach ein herkömmliches Notizbuch nutzen. Notieren Sie hier neben Datum und Uhrzeit die entsprechenden Blutdruckwerte. Falls Sie den digitalen Weg bevorzugen, so können Sie auch eine Excel-Tabelle oder Tabellenkalkulation Ihrer Wahl nutzen. Vorteil dieser Lösung ist zum Beispiel auch die einfache Möglichkeit, die gemessenen Blutdruckwerte anhand von Kurven grafisch darzustellen.

Ist niedriger Blutdruck gefährlich?

Sie wissen, dass ein zu hoher Blutdruck Herz und Gefäße schädigt und Auslöser für Herzinfarkt oder Schlaganfall sein kann. Doch wie ist es, wenn die Blutdruckwerte zu niedrig sind? In der Regel ist niedriger Blutdruck harmlos und gilt auch nicht als Krankheit. Oftmals treten jedoch auch Symptome zusammen mit dem niedrigen Blutdruck auf. Häufigstes Symptom ist der Schwindel. Andere Anzeichen können zum Beispiel Sehstörungen, Herzrasen oder Kopfschmerzen sein. Sobald solche Symptome auftreten oder Sie sich unwohl fühlen, sollten Sie unbedingt einen Arzt konsultieren.

Für Ihre Gesundheit - Behalten Sie Ihren Blutdruck im Blick

Sie wissen nun, wie Sie Ihren Blutdruck richtig messen, was die Werte bedeuten und wann diese normal oder erhöht sind. Messen Sie Ihren Blutdruck regelmäßig, behalten Sie diesen im Blick und dokumentieren Sie die Ergebnisse. Ein zu hoher Blutdruck kann Ihren Kreislauf ernsthaft schädigen. Aber auch ein zu niedriger Blutdruck kann unter Umständen Ihr Leben beeinträchtigen. In beiden Fällen sollten Sie Ihren Blutdruck beim Arzt untersuchen und ggf. behandeln lassen.