Diabetes - Was ist eigentlich die Zuckerkrankheit?

Diabetes - Was ist eigentlich die Zuckerkrankheit?

Diabetes ist eine weit verbreitete Volkskrankheit, von der ein Deutschland etwa 8 Millionen Menschen betroffen sind. Bleibt die Zuckerkrankheit unbehandelt, drohen ernsthafte Folgeerkrankungen. Alles zu den Ursachen von Diabetes, wie man Zucker erkennt und die Krankheit behandelt, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Unter Diabetes versteht man Stoffwechselerkrankungen, bei denen entweder eine verminderte Insulinwirkung oder ein Mangel an Insulin vorliegt
  • Es gibt verschiedene Formen von Diabetes, die in Deutschland häufigste ist Typ-2-Diabetes
  • Für die Diagnose Diabetes ist der Blutzuckerwert ein wichtiger Indikator. Ist dieser mindestens 126 mg/dl, so spricht man von Diabetes

Was ist eigentlich Diabetes?

Unter dem Begriff Diabetes – vollständig eigentlich Diabetes mellitus – werden verschiedene Stoffwechselerkrankungen zusammengefasst. Bei allen dieser Erkrankungen liegt ein Mangel am Hormon Insulin oder eine verminderte Insulinwirkung vor. Der mit der Nahrung aufgenommene Zucker kann dadurch vom Körper nicht mehr gut verarbeitet werden. Statt den Zucker in den Körperzellen zu verstoffwechseln, verbliebt dieser im Blut. Erhöhte Blutzuckerwerte sind das Ergebnis.

Die Bezeichnung Diabetes Mellitus kommt aus dem Griechischen "diabetes" zu Deutsch „Hindurchfließen“ und dem Lateinischen "mellitus", auf Deutsch „honigsüß“.

Abhängig davon, ob bei der Erkrankung ein (vollständiger) Insulinmangel oder eine Verminderung der Insulinwirkung vorliegt, unterscheidet man unterschiedliche Diabetes-Typen.

Laut Robert-Koch-Institut liegt in Deutschland bei 7,2 % der Erwachsenen zwischen 18 und 79 Jahren ein Diabetes vor.1)

 

Welche Arten von Diabetes gibt es?

Zu den häufigsten Formen von Diabetes zählen Typ-1-Diabetes und Typ-2-Diabetes.

 

Typ-1-Diabetes

Von Typ-1-Diabetes wird gesprochen, wenn die Bauchspeicheldrüse des Betroffenen gar kein Insulin oder Insulin nur noch in geringen Mengen produziert. Da körpereigene Abwehrzellen bei diesem Typ die die Insulin-produzierenden Zellen angreifen und schädigen, handelt es sich um eine Autoimmun-Erkrankung. Das fehlende Insulin muss dem Körper täglich aktiv zugeführt werden.

Typ-1-Diabetes tritt typischerweise bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf und wird daher auch jugendlicher (juveniler) Diabetes genannt. Laut Bundesministerium für Gesundheit sind in Deutschland etwa 200.000 Menschen an Typ-1-Diabetes erkrankt und etwa 2 von 10.000 Kindern erkranken jährlich neu an Typ-1-Diabetes.2)

Typ-2-Diabetes

Bei einem Typ-2-Diabetes wird vom Körper zwar ausreichend Insulin produziert, allerdings kann dies nicht ausreichend genutzt werden. Da bei dieser Form das Insulin vom Körper immer schlechter aufgenommen wird, sammelt sich Zucker im Blut an.

Im Gegensatz zu Typ-1-Diabetes tritt Typ-2-Diabetes in der Regel erst in einem höheren Lebensalter auf und wird daher auch als Altersdiabetes bezeichnet. Zudem tritt dieser Typ auch wesentlich häufiger auf. Etwa 90 % der Diabetes-Betroffenen leidet unter Typ-2-Diabetes.

 

Was sind Symptome für Diabetes?

Bei einer Zuckerkrankheit, die unbehandelt bleibt, sind die Blutzuckerwerte dauerhaft erhöht. Typ-1-Diabetes kann anfangs noch nicht zu spüren sein. Ebenso kann sich ein Typ-2-Diabetes über eine lange Zeit entwickeln ohne Auftreten von jeglichen Anzeichen.

Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel kann zu folgenden Symptome führen:

  • Starker Durst
  • Häufiger Harndrang
  • Müdigkeit
  • Antriebsschwäche
  • Konzentrationsstörungen
  • Schwindel
  • Nachlassen der Sehkraft
  • Potenzstörungen
  • Wunden, die schlecht heilen

Wie kann Diabetes festgestellt werden?

Konsultieren Sie bei einem Verdacht auf Diabetes als ersten Schritt Ihre Ärztin oder Arzt. Der Abfrage nach Beschwerden und Erkrankungen wird eine körperliche Untersuchung sowie die Blutzuckermessung anschließen.

Mit Hilfe von Blutabnahmen wird festgestellt, wie hoch der Blutzucker vor dem Frühstück und im Verlauf des Tages ist. Mit dem HbA1c-Wert kann zudem gemessen werden, wie hoch der Blutzucker in den letzten 3 Monaten durchschnittlich war.

Wenn der Blutzuckerspiegel besonders hoch ist, wird der überschüssige Zucker typischerweise auch im Urin ausgeschieden. Dies lässt sich recht einfach mit Teststreifen ermitteln, die in Apotheken erhältlich sind.

 

Welche Blutzuckerwerte sind normal?

Der Blutzuckerwert gibt Auskunft über den Anteil von Glucose im Blut und kann in Milligramm pro Deziliter (mg/dl) oder Millimol pro Liter (mmol/l) gemessen werden. Typischerweise wird der Nüchternblutzucker betrachtet. Zur Bestimmung dieses Wertes sollte eine Blutprobe nach mindestens 8 Stunden ohne Nahrungsaufnahme entnommen werden.

Blutzuckerwerte unter 100 mg/dl (5,6 mmol/l) gelten als normal. Liegt der Wert zwischen 100 mg/dl und 125 mg/dl (5,6 mmol/l bis 6,9 mmol/l), so spricht man von einem Prädiabetes. Ab 126 mg/dl /7,0 mmol/l) liegt ein Diabetes vor.

 

Welche Folgen hat die Zuckerkrankheit?

Wenn das Blut dauerhaft zu viel Zucker enthält, werden Blutgefäße geschädigt. Zunächst können kleine Blutgefäße in den Augen, Nerven und Nieren Schaden nehmen. Als Folge kann sich die Sehkraft verschlechtern. Ebenso kann es zu Schädigungen der Nieren kommen. Das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall steigt sobald Schäden an den großen Blutgefäßen entstanden sind.

Durch Diabetes ausgelöste Durchblutungsstörungen können zu einer verschlechterten Wundheilung führen. Diese tritt häufig an den Füßen auf, so dass sich ein diabetischer Fuß entwickeln kann.

Wie kann man Diabetes behandeln?

Die Behandlung von Diabetes ist individuell unterschiedlich und muss mit der Ärztin oder dem Arzt abgeklärt werden.  

Beim Typ-1-Diabetes steht die regelmäßige und dauerhafte Zufuhr von Insulin im Mittelpunkt. Damit verbunden ist auch die tägliche Kontrolle des Blutzuckerwertes, um die korrekte Menge an Insulin einzusetzen.

Bei Typ-2-Diabetes, sofern rechtzeitig entdeckt, ist es manchmal ausreichend, ungesunde Lebensgewohnheiten abzustellen. Zu einer gesunden Lebensweise zählen regelmäßige Bewegung und der Abbau von Übergewicht. Achten Sie zudem auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Rauchen und Konsum von Alkohol sollten tabu sein.

Gelingt es durch diese Maßnahmen nicht, den Blutzucker zu normalisieren, so sind Betroffene in der Regel auf Medikamente angewiesen. Hierfür gibt es sowohl Tabletten als auch Insulinspritzen.

Quellen:

1) https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Themen/Chronische_Erkrankungen/Diabetes/Diabetes_node.html

2) https://gesund.bund.de/diabetes-typ-1