Funktionsbekleidung – was steckt hinter moderner Laufbekleidung?

Tragen Sie beim Joggen immer noch ihr altes Baumwoll-T-Shirt und die bequeme graue Schlabberhose in Größe XXL? Dann kennen Sie anscheinend noch nicht die Vorteile professioneller Laufbekleidung. Warum Funktionsbekleidung die bessere Wahl für Ihre Trainingsrunde ist und was hinter dem 3-Schichten-Prinzip steckt, verraten wir in unserem Artikel.

laufbekleidung-funktionsbekleidung

Das Wichtigste im Überblick:

  • Baumwolle saugt sich beim Joggen mit Flüssigkeit voll und wird immer schwerer. Sie ist daher fürs Lauftraining eher ungeeignet
  • Funktionsbekleidung besteht aus Fasern, die Feuchtigkeit vom Körper weg nach außen transportieren
  • Idealerweise kleidet man sich beim Training nach dem 3-Schichten-Prinzip

Was sind die Nachteile herkömmlicher Baumwollbekleidung?

Eigentlich ist Baumwolle ein großartiges Material, da sie beim Tragen angenehm, leicht und atmungsaktiv ist. Sobald Baumwolle jedoch nass wird, verändern sich all diese positiven Eigenschaften. Beim Laufen mit einem Baumwoll-Shirt wird der Schweiß vom Stoff aufgesaugt und nicht wieder abgegeben. In der Folge wird das Hemd immer schwerer und fängt auch noch an, zu riechen.

Besonders unangenehm kann es aber werden, wenn durch die Reibung des nassen Stoffs an den Brustwarzen, diese aufgescheuert werden und anfangen zu bluten. All das kann vermieden werden, indem Sie beim Laufen auf Funktionsbekleidung setzen.

Wie funktioniert Funktionsbekleidung?

Im Gegensatz zu Baumwolle sorgt Funktionsbekleidung für den richtigen Feuchtigkeitstransport. Statt Schweiß aufzunehmen, leiten die Fasern in der Funktionsbekleidung das Wasser vom Körper weg an die Luft. Das bedeutet, dass sie angenehm trocken bleibt und eben nicht nass auf der Haut klebt.

Abhängig, ob Sie im Herbst/Winter oder Frühling/Sommer laufen, sollte unterschiedliche Funktionsbekleidung gewählt werden. In der kälteren Jahreszeit muss der Wärmeverlust verhindert werden und bei höheren Temperaturen sollte sich kein Wärmestau bilden. Funktionsbekleidung kann zudem wasserdicht und/oder windabweisend sind. In jedem Fall bleibt sie atmungsaktiv, um das Grundprinzip, „Wasser vom Körper weg zu transportieren“, zu erreichen.

Vorbild Zwiebelschale: das 3-Schichten-Prinzip

Für eine ideale Wärmeregulation sollten Sie sich nach dem 3-Schichten-Prinzip (auch Zwiebelschichtenprinzip, Zwiebelschalenprinzip oder Zwiebelprinzip genannt) kleiden. Wie der Name schon vermuten lässt, werden hier drei Schichten kombiniert, die mehrere Funktionen erfüllen.

Base-Layer: die Schicht mit direktem Körperkontakt

Die erste Schicht nennt sich Base-Layer und wird direkt auf der Haut getragen und entspricht der Unterwäsche. Aufgabe der Funktionsunterwäsche ist es, den Schweiß vom Körper aufzunehmen und nach außen zu transportieren. Dies wird durch Gewebe erreicht, welches sich durch ein hohes Transportvermögen für Feuchtigkeit auszeichnet. Für die optimale Funktion sollte diese Regulationsschicht eng am Körper anliegen, sollte dabei aber die Beweglichkeit nicht einschränken.

Mid-Layer: Vermittler zwischen den Schichten

Die zweite Schicht, die über der Unterwäsche getragen wird, ist eine Isolationsschicht und nennt sich Mid-Layer. Sie soll wärmen und die ankommende Feuchtigkeit weiter nach außen in Richtung der dritten und letzten Schicht leiten. Idealerweise besteht sie also aus Gewebe, welches die Feuchtigkeit nicht speichert.

Shell-Layer: die Schutzschicht nach außen

Die klassische dritte Schicht, Shell-Layer, ist die äußerste Schicht und dient entsprechend auch dem Schutz nach außen. Das bedeutet, sie ist wind- und wasserdicht. Allerdings bleibt sie dabei wasserdampfdurchlässig, so dass die durch die ersten zwei Schichten transportierte Feuchtigkeit auch noch die äußerste Schicht durchdringen kann und den Weg nach außen findet.

Funktionswäsche in der Waschmaschine – was muss ich beachten?

Funktionsbekleidung kann grundsätzlich in der Waschmaschine gewaschen werden, allerdings sollten Sie darauf achten, ein Waschprogramm mit maximal 40° C zu wählen. Empfehlenswert sind spezielle flüssige Sportwaschmittel, die mittlerweile von vielen Herstellern angeboten werden. Ebenso sollten Sie auf Weichspüler verzichten, da die Fasern blockiert, die eigentlich für den Feuchtigkeitstransport nach außen sorgen.

Verzichten Sie auf die Nutzung eines Wäschetrockners und hängen Sie stattdessen die Funktionsbekleidung auf die Wäscheleine an der frischen Luft. Um auf Nummer Sicher zu gehen, sollten Sie stets die Waschhinweise des Herstellers beachten.