Mobil unterwegs mit Gips und Orthese

Auto fahren mit Orthese / Gips und alternative Möglichkeiten

Mit Gips oder Orthese an Arm oder Bein sind Sie in Ihrem Alltag deutlich eingeschränkt. Erst mit dieser Einschränkung lernt man die Leichtigkeit von A nach B zu kommen zu schätzen. Denn gerade mit einem Gipsbein stellt jede noch so kleine Strecke zunächst eine ungewohnte Herausforderung dar. Wie Sie sich mit Gips oder Orthese am besten in der Öffentlichkeit fortbewegen, können Sie in den folgenden Abschnitten nachlesen.

Beckenschiefstellung beim Laufen mit Orthese?

EVENup Höhenausgleich Beckenstellung mit und ohne EVENup

Sie tragen nach der OP eine Orthese und sind fit genug für die ersten kurzen Spaziergänge? Bedingt durch die Orthese ist das verletzte Bein nun länger als das Gesunde. Durch den entstandenen Höhenunterschied kommt es zu einer Schieflage der Hüfte und demzufolge beim Laufen zu Schmerzen im Bereich Hüfte, Knie oder Lendenwirbelsäule. Die unterschiedliche Beinlänge sollte daher so schnell wie möglich mit einem Höhenausgleich kompensiert werden, um Folgeschäden zu vermeiden.

Die Ausgleichsohle EVENup entspricht dem Höhenunterschied, welcher durch die Orthese entstanden ist und sorgt dafür, dass das gesunde und das verletzte Bein wieder ausbalanciert sind. Dadurch wird eine Schiefstellung im Bereich der Hüfte aber auch der Lendenwirbelsäule vermieden und das Gewicht des Körpers verteilt sich wieder gleichmäßig. EVENup ist universal für fast alle Schuhe anwendbar und durch die unterschiedlichen Einstellmöglichkeiten unabhängig von der Form des Schuhs tragbar.

Wenn Sie die Orthese oder den Gips für eine längere Zeit tragen müssen, dann ist ein Höhenausgleich unabdingbar. Es wird dadurch nicht nur der Schmerz reduziert, sondern auch die erneute Verletzungsgefahr minimiert. Die EVENup - Ausgleichsohle ermöglicht somit eine entspannte und ausgeglichene Rückkehr in den Alltag und sorgt dafür, dass man mit seiner Orthese bzw. seinem Gips schnell wieder mobil sein kann.

Fahrrad fahren mit Gips oder Orthese?

Einigen Menschen fällt es bereits im gesunden Zustand schwer das Gleichgewicht auf dem Fahrrad zu halten und ohne Schlenker geradeaus zu fahren. Sie erinnern sich bestimmt, wie unsicher die ersten Schritte zu Fuß mit Gips oder Orthese waren und wie froh sie anfangs über die Krücken oder Möglichkeiten zum Festhalten waren. Nun stellen Sie sich diese Kombination aus unsicherem Stand aufgrund von Orthese oder Gips und dem nötigen Gleichgewicht auf dem Fahrrad vor. Nicht gerade die einfachste Herausforderung!

Fahrrad fahren mit Gips Fahrrad fahren mit Gips oder Orthese

Mit einem Gipsverband am Fuß haben Sie keinen Halt auf dem Pedal und würden somit abrutschen. Mit einer Orthese hätten Sie zwar aufgrund der griffigeren Sohle den nötigen Halt, aber die Belastung auf das Fuß- oder Sprunggelenk ist gerade in den ersten Wochen noch zu groß. Selbst gegen Ende der Behandlung werden Sie merken, dass Sie unsicher auf dem Fahrrad unterwegs sein werden, da Sie die Verletzung immer noch im Hinterkopf haben.

Mit einem Gipsverband oder Orthese am Handgelenk ist das Fahrrad fahren nicht zu empfehlen. Mit einer Hand lenken, bremsen und die Balance halten, gefährdet nicht nur Sie hinsichtlich eines möglichen Sturzes, sondern auch Spaziergänger und andere Verkehrsteilnehmer.

Denken Sie immer daran, dass es auch andere Alternativen gibt, um von A nach B zu kommen (sei es mit Freunden und Bekannten oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln) und riskieren Sie nicht Ihre Gesundheit durch gewagte Ausflüge!

Auto fahren mit Gips oder Orthese?

Sie wohnen etwas weiter vom nächstgelegenen Bahnhof entfernt oder für die Strecke, welche Sie bewältigen müssen, gibt es keine Möglichkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln? Aus Ihrem Familien- und Freundeskreis findet sich gerade auch niemand, der sie fahren könnte? Dann stellt sich als Nächstes die Frage, ob Sie nicht einfach trotz Gips oder Orthese mit dem Auto fahren können? Doch sind Sie überhaupt fahrtauglich und wie sieht die rechtliche Lage aus?

Die StVO (Straßenverkehrsordnung) untersagt nicht ausdrücklich, dass das Fahren mit Gips verboten ist, sodass Sie sich grundsätzlich mit Gips oder Orthese ins Auto setzen dürften. In der StVO wird lediglich darauf verwiesen, dass Sie als Fahrer jederzeit in der Lage sein müssen, das Auto selbstständig zu führen. Somit liegt die Entscheidung bzw. Verantwortung zunächst einmal bei Ihnen. Wichtig ist, hierbei zu unterscheiden, wo Sie den Gipsverband tragen. Ein Gips oder eine Orthese am rechten Fuß schließt das Fahren definitiv aus, da dieser für das Gas- und Bremspedal benötigt wird. Tragen Sie den Gips am linken Fuß und fahren ein Automatikauto, dann ist das wiederum kein Problem, da der rechte Fuß zum Beschleunigen und Bremsen ausreicht.

Beim Autofahren müssen stets beide Arme und Hände frei beweglich sein. Sobald die Beweglichkeit eingeschränkt ist, sind Sie in Ihrer Fahrleistung eingeschränkt. Auch dies ist gesetzlich nicht verboten. Sollten Sie jedoch in einen Unfall geraten – egal ob durch Eigen- oder Fremdverschulden – wird Ihnen der Funktionsverlust als Ordnungswidrigkeit ausgelegt. Wenn generell die Fahrsicherheit beeinträchtigt ist, machen Sie sich sogar strafbar und werden als grob fahrlässig eingestuft. Somit haben Sie auch bei der Versicherung keinen Anspruch auf die Erstattung der vollen Kosten.

Zusammengefasst empfehlen wir, auf das Autofahren zu verzichten, wenn Sie einen Gipsverband oder eine Orthese tragen. Auch wenn es nicht explizit verboten ist, gefährden Sie sich und andere Verkehrsteilnehmer und ein Unfall muss nun wirklich nicht provoziert werden. Schlimmstenfalls muss der ein oder andere Termin abgesagt werden, immerhin geht es um Ihre Gesundheit.

Mit Gips oder Orthese in öffentlichen Verkehrsmitteln

Eine sichere und bequeme Alternative zum Auto fahren mit Gips oder Orthese stellen die öffentlichen Verkehrsmittel dar. In den Städten finden Sie ein gut verzahntes Netz aus Bahn-, Tram- und Buslinien, womit Sie nahezu überallhin kommen können. Auch in ländlicheren Regionen sind die Zug- und Busverbindungen meist gut ausgebaut.

Hier finden Sie Tipps, worauf Sie beim Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln achten sollten:

  1. Reservieren Sie bei Langstrecken unbedingt einen Sitzplatz. Zu langes Stehen oder durch die Gänge quetschen, in der Hoffnung einen freien Sitzplatz zu finden, kann somit vermieden werden.
  2. Vermeiden Sie die Hauptverkehrszeiten, da hier die Züge meist überfüllt sind und die Menschen im Gedrängel selten Rücksicht auf Verletzte nehmen.
  3. Tragen Sie Ihre Krücken an unserem Valife Umhängeband. Somit sind Ihre Krücken immer direkt befestigt, können beim Anfahren oder Bremsen nicht umfallen und sind doch Ihr ständiger Begleiter.
  4. Nehmen Sie eine Zeitschrift oder Tüte mit, um diese unter die Orthese zu legen wenn Sie Ihr Bein hochlagern müssen. So verschmutzen Sie den Sitz nicht.
  5. Planen Sie mehr Zeit für den Weg zum Bus bzw. zur Bahn ein. Aufzüge können belegt und Rolltreppen außer Betrieb sein.
  6. Tragen Sie bei Regen oder schlechtem Wetter unseren Valife Regenschutz. Damit bleibt Ihre Orthese trocken und von Schmutz befreit.
  7. Scheuen Sie sich nicht beim Einsteigen oder auf der Suche nach einem Sitzplatz um Hilfe zu bitten. Die meisten Menschen werden Verständnis zeigen, da sie sich im Falle einer Verletzung das gleiche Entgegenkommen wünschen.