Das Wichtigste im Überblick

• Muskelverspannungen betreffen oft Rücken, Nacken und Schultern, oft bedingt durch unsere Lebensweise
• Typische Anzeichen sind dumpfe oder ziehende Schmerzen, die in benachbarte Muskelgruppen oder andere Körperteile ausstrahlen können, z.B. Spannungskopfschmerzen und Druckschmerz an der betroffenen Stelle
• Wärme lindert effektiv Muskelverspannungen
• Massagen sind beliebt zur Linderung von Muskelverspannungen
• Regelmäßiges Dehnen hält die Muskeln beweglich und entspannt, löst bestehende Verspannungen und beugt neuen vor
• Wenn die Schmerzen nach vier Tagen nicht abklingen, sollte ein Arzt aufgesucht werden

Inhaltsverzeichnis:

1. Wie entstehen Muskelverspannungen?
2. Welche Symptome bei Muskelverspannungen?
3. Was hilft gegen starke Muskelverspannungen?
4. Kann man Verspannungen durch Dehnen lösen?
5. Wie lange dauert es, bis sich eine Muskelverspannung löst?

Wie entstehen Muskelverspannungen?

Viele kennen das Problem: Muskelverspannungen betreffen oft die Rücken-, Nacken- und Schultermuskulatur und resultieren häufig aus unserer Lebensweise. Die Muskulatur spielt eine wesentliche Rolle in unserem täglichen Leben. Sie ermöglicht uns zu atmen, Nahrung zu verdauen und unseren Herzschlag zu regulieren. Bei jeder Muskelanspannung verkürzt sich der Muskel vorübergehend. Nach der gewünschten Bewegung entspannt und verlängert er sich wieder. Problematisch wird es, wenn Muskeln aus verschiedenen Gründen verkrampfen und sich zunehmend verkürzen. Die Entspannungsphase entfällt und die Muskulatur kann sich nicht mehr erholen. Mangelnde Bewegung, Fehlhaltungen und Überlastung sind einige der Faktoren, die zu schmerzhaften Verspannungen führen können.

Wenn ein Muskel über längere Zeit oder sogar dauerhaft angespannt ist, kann er sich dauerhaft verkürzen. Dadurch wird die Durchblutung des Muskels beeinträchtigt, was zu Verhärtungen führen kann. Die Schmerzrezeptoren im Muskel werden empfindlicher, und die Nerven in und um die Muskulatur werden zunehmend gereizt. Um den Schmerz zu vermeiden, nehmen wir unbewusst eine Schonhaltung ein, die jedoch die Verspannungen verstärkt. Wenn dieser Zyklus über einen längeren Zeitraum andauert, können chronische Verspannungen entstehen und es kann zu Abnutzungserscheinungen an Gelenken und der Wirbelsäule kommen. Dies wiederum verschlimmert die Muskelverspannungen weiter.

Welche Symptome bei Muskelverspannungen?

Um Muskelverspannungen und ihre Symptome effektiv zu behandeln, ist es entscheidend, zunächst die Ursachen zu identifizieren. Typische Anzeichen für Muskelverspannungen sind dumpfe oder ziehende Schmerzen, die oft in benachbarte Muskelgruppen oder andere Körperteile ausstrahlen können, wie zum Beispiel bei Spannungskopfschmerzen. Weitere Symptome sind Druckschmerz an bestimmten Stellen, verhärtete und verkürzte Muskulatur sowie eingeschränkte Beweglichkeit.

Muskelverspannungen bringen für Betroffene eine Reihe von Beschwerden mit sich:

• Dumpfe Schmerzen im betroffenen Bereich, häufig im Rücken, Schultern oder Nacken
• Eingeschränkte Beweglichkeit aufgrund der Schmerzen, wie zum Beispiel das Unvermögen, den Kopf bei Verspannung der Nackenmuskulatur vollständig zu drehen
• Knotige Verhärtungen der Muskulatur, bekannt als Myogelosen
• Druckschmerz an der betroffenen Stelle
• Kopfschmerzen, die oft mit Nacken- und Schulterverspannungen einhergehen

Das Hauptmerkmal einer Muskelverspannung ist der Schmerz, der besonders bei Bewegung der betroffenen Muskeln stark ausgeprägt sein kann. Dies führt häufig zu einer Einschränkung der Beweglichkeit.

Was hilft gegen starke Muskelverspannungen?

Sie können Muskelverspannungen kurzfristig mit verschiedenen Maßnahmen und Hausmitteln lindern, um den betroffenen Muskel zu entlasten. Durch die Entspannung der Muskulatur lässt der Schmerz nach, und der Muskel kann sich regenerieren. Dadurch besteht die Chance, Ihre Schonhaltung zu korrigieren und langfristig Beschwerden zu mindern.

Wärme bei Verspannungen

Wärme ist eine effektive Methode zur Linderung von Muskelverspannungen. Sie hemmt die Weiterleitung von Schmerzreizen im Gewebe, fördert die Durchblutung und reduziert die Schmerzwahrnehmung. Dadurch kann sich der Muskel entspannen und Verhärtungen lösen. Moderne Wärmeauflagen und -umschläge aus der Apotheke bieten langanhaltende Tiefenwärme für mindestens acht Stunden, was besonders wirksam ist. Zusätzlich zu Wärmebehandlungen können auch andere Maßnahmen wie durchblutungsfördernde Bäder oder Rotlichttherapie zur Unterstützung der Muskelentspannung beitragen. Für eine individuelle Beratung stehen Ihnen Apotheker und Fachpersonal gerne zur Verfügung.

Medikamentöse Hilfe bei Muskelverspannungen

Bei stark ausgeprägten oder chronischen Verspannungen können muskelentspannende Medikamente (zentrale Muskelrelaxanzien) eingesetzt werden. Diese sollten jedoch aufgrund ihrer starken Nebenwirkungen und des potenziellen Suchtrisikos nur nach ärztlicher Absprache und bei schwerwiegenden Symptomen verwendet werden. Alternativ können Salben aus Arnika, die entzündungshemmend und durchblutungsfördernd wirken, genutzt werden. Produkte mit Menthol oder Eukalyptus, wie Franzbranntwein, bieten einen belebenden und entspannenden Effekt auf die Muskulatur, während Rosmarin- und Kampfersalben die Durchblutung fördern und Verspannungen entgegenwirken. Diese Salben sind in Apotheken und Drogerien erhältlich.

Massage gegen Verspannungen

Massagen sind beliebt zur Linderung von Muskelverspannungen. Dabei wird durch sanften bis kräftigen Druck auf die Muskulatur, insbesondere auf schmerzhafte Triggerpunkte im Gewebe, die Durchblutung angeregt und oberflächliche Verspannungen können gelöst werden. Unterschiedliche Massagetechniken bieten entweder einen angenehmen Wellness-Effekt oder sind intensiver und können sogar schmerzhaft sein. Da nicht jede Technik für alle Beschwerden geeignet ist, ist es wichtig, sich vorher über die jeweilige Methode zu informieren und zu prüfen, ob sie den eigenen Bedürfnissen entspricht. Zusätzlich zur Massage können auch Bewegungsmaßnahmen unter Anleitung helfen, Muskelverspannungen zu lösen und die Beweglichkeit schrittweise zu verbessern.

Kann man Verspannungen durch Dehnen lösen?

Regelmäßiges Dehnen trägt dazu bei, deine Muskeln beweglich und entspannt zu halten. Während der Dehnung werden die Muskeln angespannt, gefolgt von einer Phase der Entspannung. Auf diese Weise kannst du bestehende Verspannungen lösen und ihnen gleichzeitig vorbeugen. Führe Dehnübungen nur dann aus, wenn sie sich für dich gut anfühlen und achte darauf, die Übungen korrekt auszuführen. Achte darauf, die Dehnübungen an den Muskelgruppen mindestens 30 Sekunden lang auszuführen, da erst nach dieser Zeitspanne die Muskeln ausreichend gedehnt werden. Es wird außerdem die Durchblutung gefördert, was zu einer effektiveren Entspannung und Flexibilitätssteigerung führt.

Dehnung der Körperseite: 

• Setze dich aufrecht hin oder stelle dich aufrecht hin.
• Hebe die Arme und greife mit der rechten Hand das linke Handgelenk.
• Ziehe den linken Arm sanft nach rechts oben und spüre die Dehnung entlang der linken Körperseite.
• Halte die Dehnung für 30 Sekunden und atme dabei ruhig.
• Wiederhole die Übung anschließend auf der anderen Seite.

Dehnung der Schulter- und Nackenmuskulatur: 

• Stehe aufrecht und strecke deine Arme nach vorne vom Körper weg.
• Falte die Hände zusammen und bringe den Kopf zwischen die Arme, während du die Hände aktiv von dir wegschiebst.
• Halte diese Dehnung für einige Sekunden, während du tief ein- und ausatmest, um die Muskulatur zu entspannen.

Yoga- und Dehnübungen haben sich als altbewährte Methoden zur Bekämpfung und Vorbeugung von lästigen Muskelverspannungen erwiesen. Schon zweimal täglich fünf Minuten können signifikant dein Wohlbefinden verbessern und Verspannungen lösen. Sobald du diese kurze Bewegungsroutine zur Gewohnheit machst, wirst du von allein motiviert sein, länger durchzuhalten. Denn kaum etwas ist so wohltuend wie das Gefühl von Leichtigkeit und Entspannung nach einer Yoga- oder Stretching-Session.

Sollten deine Schmerzen nach vier Tagen nicht abklingen, ist ein Arztbesuch ratsam. Es muss geklärt werden, ob die Schmerzen durch etwas anderes als eine Muskelverhärtung verursacht werden oder ob sie ein Symptom einer anderen Erkrankung sind. Auch psychisch bedingte Dauerverspannungen sollten untersucht werden. Nimm dir ausreichend Zeit, um deinen Körper zu pflegen und zu entspannen. Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichender Schlaf sind wichtig, um deinen Körper stark und gesund zu halten. Achte auf deine Körperhaltung und korrigiere sie, um langfristige Linderung von Muskelverspannungen zu erreichen.