Rippenblockade lösen: diese 3 Übungen helfen

Im medizinischen Bereich wird eine vorübergehende Einschränkung der Beweglichkeit eines Gelenks als Blockade bezeichnet. Eine falsche Bewegung im Oberkörper kann zu einer Rippenblockade führen. Rippenblockaden sind eine unangenehme Sache, vor allem dann, wenn Sie einen ständigen Druck auf Ihrem Brustkorb verspüren und kaum mehr durchatmen können. Glücklicherweise sind aber auch Rippenblockaden recht einfach wieder zu lösen. In unserem Artikel erklären wir Ihnen, was genau eine Rippenblockade ist, welche Ursachen dahinterstecken können und wie Sie selbst mittels Übungen eine Blockade lösen können.

Das Wichtigste im Überblick

  • Eine Rippenblockade ist eine funktionelle Störung des Bewegungsapparates
  • Die Blockade kann unterschiedlichste Ursachen haben
  • Bitte suchen Sie bei häufigem Auftreten einen Arzt auf
  • Entlasten Sie Ihre Rippen durch Atem- und Mobilisationsübungen

 

Was ist eine Rippenblockade und welche Symptome treten auf?

Unsere Rippen und das Brustbein bilden gemeinsam das knöcherne Gerüst des Oberkörpers, welches die inneren Organe des Brustkorbs schützt. Die Rippengelenke sind dabei das Bindeglied zwischen Brustbein und Rippenbogen. Stabilisiert wird dieser Übergang durch verschiedene Bänder und Sehnen. Eine Rippenblockade ist eine funktionelle Störung des Bewegungsapparates. Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei um eine Blockade jenes Gelenks zwischen dem Brustbein und der betroffenen Rippe. Die Blockade äußert sich in einer eingeschränkten Beweglichkeit durch eine muskuläre Schutzspannung. Eine Blockade der Rippen macht sich häufig durch einen einseitigen, dumpfen oder aber auch stechenden bis ziehenden Schmerz im Brustwirbelbereich bemerkbar. Die plötzlich auftretenden Schmerzen an den Rippen strahlen meist entlang der Rippenbögen aus oder in andere Teile des Brustkorbes. Zusätzlich können Schmerzen beim Einatmen, ein Enge- und Steifheitsgefühl auftreten.

 

Was sind mögliche Ursachen einer Rippenblockade?

  • Rippenblockaden sind häufig auf Fehl- und Überbelastung zurückzuführen. Eine unachtsame Bewegung und Drehung des Oberkörpers nach langem Sitzen im Büro oder auch körperlich schwerer Arbeit können eine Blockade auslösen.
  • Verletzungen wie Sportunfälle, Stürze oder Schläge auf die Rippen sind weitere mögliche Ursachen.
  • Angeborene Fehlstellung der Brustwirbelsäule, wie eine Skoliose, Morbus Scheuermann und eine Trichterbrust können das Risiko zusätzlich begünstigen.
  • Auch bei starkem oder langanhaltendem Husten kann es zu schnellen und heftigen Krafteinwirkungen auf die Rippengelenke kommen. Dies kann zu einer Änderung der Position einer Rippe führen und durch eine leichte Fehlstellung der Rippe in ihrem Gelenk zu einer Rippenblockade führen. 
  • Altersbedingter Gelenkverschleiß, also die natürliche Abnahme der Knochen- und Knorpelsubstanz, wie Osteoporose und Arthrose, erhöhen das Risiko von Funktionsstörungen und Entzündungen deutlich.
  • Lebensstil-Faktoren wie Bewegungsmangel, Übergewicht oder das Liegen auf einer schlechten Unterlage oder Matratze können eine Rippenblockade begünstigen.
  • Auch eine Schwangerschaft stellt einen weiteren Risikofaktor dar, da durch die Schwangerschaft die Statik des Brustkorbs erheblich verändert wird.

Wie behandelt man eine Rippenblockade? 

Die Behandlung der Rippenblockade ist stark abhängig von der Ursache und dem Ausmaß des Krankheitsbildes. Zunächst ist eine ausführliche Diagnostik durch Ihren behandelnden Arzt empfehlenswert. Es ist daher sehr wichtig bei stärkeren oder langanhaltenden Symptomen, zunächst mit Hilfe einer ausreichenden Diagnostik die beste Therapiestrategie zu ermitteln und dabei auf professionelle Hilfe zurückzugreifen, insbesondere wenn die Rippenblockade immer wieder kommt.

Mögliche Therapieansätze sind:

3 Übungen zur Entlastung der Rippen

Gerne zeigen wir Ihnen, was Sie selbst tun können, damit Sie eine Rippenblockade selbst lösen können. Ziel ist es, die Schmerzen zu lindern und eine Schonhaltung zu vermeiden. Die richtige Durchführung der Übungen ist von großer Bedeutung, da eine zusätzliche Überlastung zu Folgeschäden und zu einer Verschlimmerung der Symptomatik führen kann. Beachten Sie immer Ihre persönliche Schmerzgrenze.

Obere Rumpfdrehung:

  • Setzen Sie sich gerade auf einen Stuhl oder eine Bank
  • Achten Sie darauf, dass Ihre Wirbelsäule gerade aufgerichtet ist und Ihre Beine parallel vor Ihnen platziert sind
  • Nun überschlagen Sie das Bein der nicht betroffenen Seite
  • Den Arm mitnehmen und mit der Hand gegen die Außenseite des überschlagenen Oberschenkels drücken
  • Achten Sie darauf, die Spannung möglichst lange zu halten und dabei tief ein- und auszuatmen
  • 3 x 5 Wiederholungen

Untere Rumpfdrehung:

  • Legen Sie sich in Rücklage mit aufgestellten Beinen auf eine Sportmatte
  • Platzieren Sie ein aufgerolltes kleines Handtuch auf Höhe der zu mobilisierenden Rippe
  • Bewegen Sie nun beide Beine zur betroffenen Seite hin und legen Sie sie nach Möglichkeit die Beine auf dem Boden ab
  • 3 x 5 Wiederholungen

Atemübung:

  • Setzen Sie sich im Schneidersitz auf eine Sportmatte
  • Richten Sie Ihren Rücken gerade auf
  • Legen Sie Ihre Hände flach auf Ihre Brust an den untersten Rippenbogen
  • Versuchen Sie nun bewusst tief einzuatmen und ziehen Sie dabei Rippenbögen auseinander
  • Beim Ausatmen schieben Sie die Rippen mit Ihren Händen wieder zusammen
  • Wiederholen Sie diesen Vorgang mehrmals hintereinander
  • Sie können zusätzlich beim Einatmen kurz die Luft für ein paar Sekunden anhalten bevor Sie wieder ausatmen
  • Versuchen Sie dabei, die Spannung möglichst lange zu halten
  • Wenden Sie die Methode jeweils für eine Minute an, um die tiefe Atmung zu trainieren