Schlaflosigkeit

Volkskrankheit Schlaflosigkeit – das sollten Sie wissen

Ihr Partner schläft bereits, doch Sie liegen immer noch wach? Am nächsten Morgen klingelt der Wecker früh, denn Sie wollen gemeinsam zum Wandern in die Berge fahren? Ihr Mann ist top fit, doch Sie bekommen kaum die Augen auf? Kein Wunder, schließlich haben sie fast zwei Stunden gebraucht, um endlich einschlafen zu können. Und das ist keine Seltenheit, sondern kommt immer häufiger vor. Sie leiden unter einer Art der Schlafstörung – der Schlaflosigkeit (auch Insomnie genannt) – und sind dabei bei weitem nicht allein. 15-35% der Bevölkerung leiden an einer leichten Insomnie, 4% an einer schweren.
Deshalb haben wir hier alles zum Thema Schlaflosigkeit für Sie zusammengefasst.

Das Wichtigste im kurzen Überblick:

  • Schlaflosigkeit zeigt sich in Form von Einschlaf- oder Durchschlafstörungen, ungenügend Schlaf oder einem nicht erholsamen Schlaf
  • Es wird zwischen primärer und sekundärer Schlaflosigkeit unterschieden
  • Rituale und regelmäßige Schlafenszeiten können die Schlaflosigkeit verbessern, schwere Mahlzeiten oder anstrengende Aktivitäten direkt vor dem Schlafengehen dagegen verschlechtern
  • Eine weitere Behandlung in Form von einer Schlafanalyse oder Verhaltenstherapie ist nur bei der Minderheit nötig
  • Besonders Kinder leiden unter Schlaflosigkeit, diese zählt zu der häufigsten Verhaltensauffälligkeit im Kindesalter

Ab wann spricht man von Schlaflosigkeit?

Schlaflosigkeit zeichnet sich durch folgende Probleme aus:

  • Einschlaf- oder Durchschlafstörungen (über einen längeren Zeitraum)
  • Ungenügend Schlaf
  • Nicht erholsamer Schlaf

Halten diese Symptome länger als ein paar Tage am Stück an oder kehren immer wieder ohne ersichtlichen Grund wie beispielsweise Stress, Jetlag oder unregelmäßige Schlafzeiten zurück, so spricht man von Schlaflosigkeit.

Was sind die häufigsten Ursachen von Schlaflosigkeit?

Generell werden bei der Schlaflosigkeit zwei verschiedene Arten unterschieden:

Primäre Insomnie:

Die primäre Insomnie bezeichnet die Schlaflosigkeit, welche nicht auf einer organischen oder psychiatrischen Krankheit beruht.

Sekundäre Insomnie:

Die sekundäre Insomnie bezeichnet die Schlaflosigkeit, welche auf einer organischen oder psychiatrischen Krankheit beruht. Das können beispielsweise psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen sein, neurologische Erkrankungen, welche sich in Form von Schmerzen bemerkbar machen oder andere organische Grunderkrankungen wie Schlafapnoesyndrom.

Aber auch Alkohol oder Drogen können zu Schlaflosigkeit führen.

Wichtig: Sie leiden ebenfalls unter einem schlechten Schlaf, Ihre Symptome weisen jedoch nicht auf eine Schlaflosigkeit hin? Schlaflosigkeit stellt nur eine Art der Schlafstörung dar, daneben gibt es noch zahlreiche weitere.
Lesen Sie dazu am besten unseren Ratgeber-Artikel "Schlafstörung behandeln".

Tipps gegen Schlaflosigkeit – was hilft wirklich?

Bei der Mehrheit der betroffenen Patienten kann eine verbesserte Schlafhygiene bereits zu Besserung führen.

Achten Sie bewusst auf folgende Verhaltensweisen, um Ihren Schlaf deutlich zu verbessern:

  • Halten Sie regelmäßige Schlafenszeiten ein.
  • Verzichten Sie auf einen Mittagsschlaf, um abends wirklich müde zu sein.
  • Bleiben Sie nicht wach im Bett liegen, sondern suchen Sie sich eine leichte Beschäftigung, um müde zu werden.
  • Verzichten Sie auf schwere Mahlzeiten oder Alkohol unmittelbar vor dem Schlafengehen.
  • Richten Sie sich eine angenehme Schlafsituation ein: dunkel, ruhig und gut belüftet.
  • Lassen Sie den Tag ruhig ausgehen und verzichten Sie auf anstrengende Aktivitäten direkt vor dem Schlafengehen.
  • Verbinden Sie das Schlafengehen mit einem Ritual wie beispielsweise einer Meditation, 10min lesen oder Musik hören.

Tipps bei Schlaflosigkeit

Wie kann man Schlaflosigkeit behandeln?

Weiterer Behandlungsbedarf besteht bei der Minderheit der Patienten, welche unter Schlaflosigkeit leiden. Wenn sich die Schlaflosigkeit auf Ihre Tagesbefindlichkeit und Ihre Leistungsfähigkeit auswirkt, ist es sinnvoll mit einem Spezialisten zu sprechen und das weitere Vorgehen zu besprechen.

Als Behandlungsmöglichkeit kommt zunächst eine Schlafanalyse in Betracht, um der Schlaflosigkeit weiter auf den Grund zu gehen. Auch eine Verhaltenstherapie kann sinnvoll sein, da kognitive Techniken dabei helfen können, das nächtliche Grübeln zu reduzieren.

Schlafmittel helfen selbstverständlich gegen Einschlaf- oder Durchschlafprobleme und lindern somit die Beschwerden, beseitigen jedoch nicht nachhaltig die Ursache der Schlaflosigkeit.

Sind Kinder auch von Schlaflosigkeit betroffen?

Ja! Kinder sind generell vermehrt von Schlafstörungen betroffen wie Erwachsene. Das kann daran liegen, dass sie noch empfindlicher auf die Umwelt und deren Reize reagieren und sie dadurch nachts auch viel mehr verarbeiten müssen. Etwa jedes dritte Kind leidet einmal an Schlaflosigkeit – Schlafstörungen generell zählen zu den häufigsten Verhaltensauffälligkeiten im Kindesalter.

Genügend Bewegung an der frischen Luft, sowie das Vermeiden von Medienkonsum vor dem Schlafengehen können bereits helfen und ihr Kind besser schlafen lassen. Viele Kinderärzte verweisen auf Homöopathische Mittel wie Globuli, damit das Kind leichter einschlafen kann. Lassen Sie sich dazu am besten bei Ihrem Kinderarzt beraten.