Schlafstörung behandeln

Schlafstörung behandeln

Der Tag wird zur Nacht und die Nacht wird zum Tag. Knapp ein Drittel der deutschen Bevölkerung leidet immer mal wieder unter Schlafstörungen. Viel zu oft grübeln wir abends noch über unsere Entscheidungen, über unsere To-dos in den nächsten Tagen und können einfach nicht einschlafen. Schlaflos wälzen wir uns hin und her, bis wir irgendwann in einen unruhigen Schlaf fallen. Morgens stehen wir dann direkt wieder unter Strom und unser Körper findet einfach keine Zeit, um sich zu erholen und die nötige Energie zu sammeln.
Ein Teufelskreis? Nein, mit den folgenden Tipps schaffen auch Sie es, den Teufelskreis zu durchbrechen und wieder entspannt schlafen zu können.

Das Wichtigste im kurzen Überblick:

  • Die häufigste Ursache für Schlafstörungen ist Stress
  • Psychische, körperliche oder neurologische Erkrankungen können ebenfalls Auslöser für Schlafstörungen sein
  • Top 3 Tipps gegen Schlafstörungen: geregelte Schlafzeiten, Sport treiben und den Abend entspannt ausklingen lassen
  • Chronische Schlafstörungen können am besten mit Entspannungsübungen oder einem Schlaftagebuch therapiert werden
  • Schlafstörungen können im Alter zunehmen

Was verursacht Schlafstörungen?

Schlafstörungen können psychischer oder physischer Natur sein und von verschiedensten Ursachen oder gesundheitlichen Problemen ausgelöst werden. Die gängigsten Ursachen von Schlafstörungen werden hier kurz dargestellt:

Stress

Ein stressiger Job, kleine Kinder daheim oder ein privates Projekt – alles kann bei zu hoher Belastung Stress bei uns auslösen. Kurzfristig betrachtet, kommt unser Körper recht gut damit zurecht und kann dadurch kurzzeitig sogar noch leistungsfähiger werden. Hält der Stress jedoch länger an, leidet nicht nur unsere freie Zeit darunter, sondern auch unsere gesundheitliche und psychische Verfassung.

Zu viel Stress kann zusätzlich zu Schlafproblemen führen. Schlafen wir wiederum zu wenig, kann sich der Körper nachts nicht richtig erholen, wodurch wir morgens noch erschöpfter und somit anfälliger für Stress sind. Ein Teufelskreis.

Unregelmäßiger Schlafrhythmus

Die zwei häufigsten Ursachen für einen unregelmäßigen Schlafrhythmus sind Jetlag und Schichtarbeit. Bei beidem kann sich der Körper nicht so schnell auf die verschobenen Schlafenszeiten anpassen, wodurch unser Körper Stress empfindet. Doch auch eine Partynacht oder das frühe Aufstehen nach einem längeren Urlaub kann den Schlafrhythmus bei besonders anfälligen Personen schon aus dem Gleichgewicht bringen. Achten Sie deshalb auf eine regelmäßige Zu-Bett-geh-Zeit, damit Ihr Körper in einen Rhythmus kommt und Sie besser (ein-)schlafen.

Lebensstil

Beim Lebensstil spielt zum einen die Ernährung und zum anderen unser Verhalten abends vor dem Einschlafen eine Rolle.
Schwere oder scharfe Mahlzeiten belasten die Verdauung stärker und sollten nicht unmittelbar vor dem Einschlafen gegessen werden, da sich dies auch negativ auf den Schlaf auswirken kann.
Koffein und Alkohol halten uns wach und lassen uns schwerer einschlafen. Verzichten Sie deshalb in den letzten zwei Stunden vor dem Einschlafen auf den Konsum.

Das sogenannte Blaulicht lässt unser Gehirn schwerer abschalten und somit auch schlechter einschlafen. Grundsätzlich wird empfohlen zwei Stunden vor dem Einschlafen auf sämtliche elektronische Geräte – wie z.B. Handy, Laptop oder Fernseher – zu verzichten.

Psychische & körperliche Erkrankung

Psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angstzustände bringen unsere innere Ruhe durcheinander und führen oft zu Schlafstörungen.
Doch auch körperliche Erkrankungen, welche mit Schmerzen verbunden sind, können zu einem unruhigen Schlaf führen, da wir uns nachts öfter umdrehen, um eine bequeme Schlafposition zu finden.

Medikamente

Schlafstörungen können als Nebenwirkung bei zahlreichen Medikamenten auftreten. Darunter fallen beispielsweise Blutdruckmedikamente, Antidepressiva oder Mittel gegen Asthma.
Doch nicht nur die Einnahme von Medikamenten kann zu Schlafstörungen führen, sondern auch das Absetzen und die gegebenenfalls damit verbundenen Entzugserscheinungen.

Neurologische Erkrankung

Neurologische Erkrankungen wie Demenz und Alzheimer, aber auch ADHS oder Autismus bei Kindern können Schlafstörungen mit sich führen. Das liegt daran, dass die Nervenströme gestört sind, welche für einen ruhigen Schlaf benötigt werden.

Was kann man gegen Schlafstörungen tun?

Probieren Sie die folgenden Tipps aus und finden Sie heraus, was bei Ihnen am besten funktioniert:

  • Stehen Sie immer zu gleichen Zeit auf
  • Vermeiden Sie koffeinhaltige Getränke
  • Verzichten Sie tagsüber auf Nickerchen
  • Treiben Sie Sport
  • Verzichten Sie auf Alkohol
  • Lassen Sie den Tag entspannt ausklingen
  • Gehen Sie müde ins Bett
  • Schaffen Sie sich eine angenehme Schlaf-Atmosphäre
  • Verdunkeln Sie das Schlafzimmer
  • Nutzen Sie Entspannungstechniken

Welche Arten von Schlafstörungen gibt es?

Generell werden folgende Arten von Schlafstörungen unterschieden:

  • Ein- und Durchschlafstörungen (Insomnie)
  • Schlafstörungen durch nächtliche Atemaussetzer (Schlafapnoe)
  • Ausgeprägte Tagesschläfrigkeit (Hypersomnie)
  • Nächtlicher Bewegungsdrang der Beine (Restless-Legs-Syndrom)
  • Alpträume, Schlafwandeln oder Schlaflähmung (Parasomnie)

Was tun bei chronischen Schlafstörungen?

Von chronischen Schlafstörungen wird gesprochen, wenn der Betroffene mehr als 3 Nächte pro Woche über einen Zeitraum von mindestens einem Monat unter Schlafstörungen leidet.
Auch bei chronischen Schlafstörungen lautet die wichtigste Verhaltensregel: Stress vermeiden
Das ist jedoch nicht immer so einfach. 

Um abends besser abschalten zu können, können Entspannungstechniken, kleine Meditationen oder auch das Führen eines Schlaftagebuchs helfen.

Bei länger anhaltenden Schlafproblemen wird empfohlen einen Arzt aufzusuchen, welcher sich genauer mit den Ursachen auseinandersetzt und gemeinsam mit Ihnen einen Therapieplan entwickelt.

Warum nimmt die Schlafstörung im Alter potenziell zu?

Im Alter verändert sich das Schlafverhalten. Ältere Menschen schlafen im Schnitt 1-2 Stunden weniger und zusätzlich verringert sich noch die Tiefschlafphase, welche dafür sorgt, dass sich unser Körper besonders gut erholen kann.


Im Alter kommen zusätzlich noch psychische Beschwerden wie beispielsweise Einsamkeit, Unter-/Überforderung oder Demenz hinzu, was den Schlaf nachweislich beeinträchtigen kann.
Zudem reagieren wir im Alter empfindlicher auf Geräusche, Helligkeit oder eine harte Matratze, was uns in jungen Jahren noch nicht vom Schlaf abgehalten hat.

Mehr zum Thema Tiefschlaf und dem Schlafzyklus können Sie hier nachlesen: Schlafrechner: Jetzt Schlafbedarf berechnen (valife.de)