Fieber messen - mit welchem Fieberthermometer miss man am besten?

Fieber messen - mit welchem Fieberthermometer misst man am besten?

Fieber ist oft eines der ersten Anzeichen dafür, dass unser Körper gegen eine Infektion kämpft. Um den Gesundheitszustand richtig einschätzen zu können, ist es wichtig, die Körpertemperatur genau zu messen – doch welches Fieberthermometer liefert eigentlich die zuverlässigsten Ergebnisse? Die Auswahl ist groß: Ob klassisch, digital oder kontaktlos – jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen genaueren Blick darauf, wie Fieberthermometer funktionieren, welche unterschiedlichen Typen es gibt und wie genau die Messergebnisse wirklich sind. So finden Sie heraus, welches Thermometer am besten zu Ihren Bedürfnissen passt.

 

 

Das Wichtigste im Überblick

 

 - Fieber beginnt laut medizinischer Definition bei einer Körpertemperatur von 38,1 Grad Celsius.

 - Die genaueste Messmethode für die Körpertemperatur ist die rektale Messung.

 - Digitale Thermometer sind schnell und genau, benötigen jedoch Batterien und sind bei Kindern unangenehm.

 - Infrarotthermometer messen schnell und hygienisch die Temperatur an Stirn oder Ohr, sind aber bei falscher Anwendung ungenau.

 

Inhaltsverzeichnis:

 

1. Wann ist es Fieber?

2. Wie funktioniert ein Fieberthermometer?

3. Wie nutzt man ein Fieberthermometer?

4. Mit welchem Thermometer misst man am besten?

 

 

Wann ist es Fieber?

 

Fieber ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Zeichen dafür, dass der Körper auf eine Infektion oder Entzündung reagiert. Es ist Teil der natürlichen Abwehrreaktion unseres Immunsystems. Durch die erhöhte Körpertemperatur versucht der Körper, Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren unschädlich zu machen.

 

Bei gesunden Menschen liegt die normale Körpertemperatur in der Regel zwischen 36 und 37 Grad Celsius. Steigt die Temperatur auf 37,5 bis 38 Grad, spricht man von einer erhöhten Temperatur – noch nicht von Fieber. Erst ab einem Wert von 38,1 Grad Celsius wird laut medizinischer Definition von Fieber gesprochen. Temperaturen über 42,6 Grad sind lebensbedrohlich, da sie zu schweren Organ- und Gewebeschäden führen können. Ein häufiger Irrtum ist die Annahme, dass Fieber bereits ab 37 Grad beginnt. Tatsächlich sind Werte um die 37 Grad für viele Menschen ganz normal und individuell unterschiedlich. 

 

Ein interessanter Aspekt betrifft Frauen: Während des Eisprungs sowie in der Schwangerschaft steigt die Körpertemperatur aufgrund hormoneller Veränderungen um etwa 0,5 Grad Celsius an – auch das ist völlig natürlich und kein Anzeichen für Fieber.

 

 

Wie funktioniert ein Fieberthermometer?

 

Ein Fieberthermometer misst die Körpertemperatur und gibt so Hinweise darauf, ob eine erhöhte Temperatur oder Fieber vorliegt. Je nach Typ funktioniert das Thermometer nach unterschiedlichen Prinzipien – hier ein Überblick:

 

Digitale Thermometer messen die Temperatur über einen Sensor und zeigen sie auf einem Display an. Sie sind genau und leicht zu bedienen.

Infrarot-Thermometer messen die Wärmestrahlung z.B. an Stirn oder im Ohr ideal für eine schnelle, kontaktlose Messung.

Klassische Glasthermometer (heute meist mit Galinstan statt Quecksilber) zeigen die Temperatur durch Ausdehnung einer Flüssigkeit – sehr genau, aber langsamer.

 

Egal, ob digital, infrarot oder analog – Fieberthermometer helfen dabei, frühzeitig erhöhte Temperaturen zu erkennen. Wichtig ist, das passende Modell für den Anwendungsfall zu wählen und die Messanleitung genau zu beachten, um zuverlässige Ergebnisse zu erhalten.

 

  Wie nutzt man ein Fieberthermometer?

 

Die genaueste Messmethode ist die rektale Messung (im Po), da sie die Temperatur im Körperkern am besten abbildet. Andere Methoden können – besonders bei Infektionen – abweichen, weil Hände, Füße oder Haut schlechter durchblutet werden und dadurch kühler sind.

1. Rektale Messung (im Po)

Ideal bei Erwachsenen und Kindern: Die Thermometerspitze mit Vaseline einfetten, etwa 2cm in den After einführen (liegend auf Rücken oder Seite) und während der Messung festhalten. Nach dem Signalton ablesen.
⚠️ Genauester Wert

 

2. Ohrmessung (aurikulär)

Das Ohr leicht nach hinten/oben ziehen, Sonde vorsichtig in den Gehörgang einführen. Nicht direkt nach dem Liegen auf dem Ohr messen.
⚠️ Nicht für Kinder unter 3 Jahren geeignet

 

3. Achselmessung (axillar)

Thermometer in die Achsel legen, mit dem Arm fixieren. Haut muss trocken und nicht zu kalt sein.
⚠️ Die Achselmessung ist einfach und angenehm durchzuführen – besonders geeignet für Erwachsene oder Kinder, die keine rektale oder orale Messung möchten.

 

4. Orale Messung (unter der Zunge)

Thermometer unter die Zunge legen, Lippen geschlossen halten. 30 Minuten vorher nichts essen oder trinken.
⚠️ Nicht ideal bei verstopfter Nase (Mundatmung kühlt den Messbereich) 

 

Rektal liefert die zuverlässigsten Ergebnisse, vor allem bei fiebrigen Patient:innen. Ohr, Mund und Achsel sind bequemer, aber ungenauer – besonders bei Kreislaufveränderungen durch Infekte. Etwa 30 Minuten vor der Messung im Mund sollte auf heiße oder kalte Getränke verzichtet werden, da sie das Messergebnis verfälschen können. Auch bei verstopfter Nase ist die orale Messung nicht ideal, da verstärkte Mundatmung die gemessene Temperatur durch den kühlen Luftstrom zu niedrig ausfallen lassen kann.

 

 

Mit welchem Thermometer misst man am besten?

 

Waren früher Glasthermometer zum Messen der Temperatur üblich, haben diese mittlerweile ausgedient. Viele Haushalte besitzen entweder ein digitales Thermometer oder ein Infrarotthermometer.

 

1. Digitales Fieberthermometer

Diese Geräte messen die Temperatur mit einem elektronischen Sensor. Der Wert wird auf einem Display angezeigt.

Vorteile:

  • Schnelle und genaue Messung
  • Akustisches Signal bei Messende
  • Für Po, Mund und Achsel geeignet
  • Bruchsicherer als Glasthermometer

Nachteil:

  • Benötigt Batterien
  • Bei Kindern kann die Anwendung (z.B. rektal) unangenehm sein

Tipp: Vor der oralen Messung keine heißen oder kalten Getränke – das verfälscht das Ergebnis.

 

2. Infrarotthermometer (Ohr & Stirn)

Diese Thermometer messen die abgestrahlte Wärme von Stirn oder Trommelfell.

Vorteile:

  • Sehr schnelle Messung (Sekunden)
  • Hygienisch – kein direkter Körperkontakt nötig
  • Besonders beliebt bei Kindern und in der Arztpraxis

Fieberthermometer für das Ohr:

  • Misst die Körperkerntemperatur sehr genau
  • Nicht geeignet bei Ohrenschmerzen, Ohrenschmalz oder bei Babys unter 6 Monaten
  • Falsche Positionierung kann zu Messfehlern führen

Fieberthermometer für die Stirn:

  • Einfach und kontaktlos
  • Ideal für Säuglinge und Kinder
  • Etwas weniger genau als Ohrmessung

 

Für präzise Ergebnisse ist das digitale Thermometer ideal. Wer es schnell und bequem mag – vor allem bei Kindern – ist mit einem Infrarotthermometer gut beraten. Die Auswahl hängt von Alter, Anwendung und persönlichen Vorlieben ab.

 

 

Fazit

 

Fieber ist ein wichtiges Abwehrzeichen des Körpers gegen Infektionen oder Entzündungen und beginnt ab einer Temperatur von 38,1 Grad Celsius. Für eine zuverlässige Messung der Körpertemperatur gibt es verschiedene Thermometerarten: Digitale Thermometer bieten schnelle und präzise Ergebnisse und sind besonders für den Einsatz bei Erwachsenen und Kindern geeignet. Infrarotthermometer hingegen bieten eine schnelle, kontaktlose Messung, die vor allem bei Kindern praktisch ist, jedoch weniger genau sein kann. Die Wahl des richtigen Thermometers hängt von der Anwendung, dem Alter des Patienten und den persönlichen Vorlieben ab. Für die präziseste Messung ist die rektale Methode die beste Wahl, während andere Methoden wie die orale oder Achselmessung bequemer, aber ungenauer sein können.