Fuß-Reha Phase 1

Fuß-Reha - Phase 1

Die Operation ist vorbei – doch noch ist Schonzeit. In diesem Beitrag erfahren Sie alles, was Sie in der ersten Phase Ihrer Rehazeit nach einer Fußverletzung beachten sollen und wie Sie schnell wieder fit werden.

Die Zeiten des unbequemen Gipses, der im Winter zu kalt und im Sommer zu heiß ist, sind endgültig vorbei, seitdem es das Vakuum Stütz System VACOped gibt.
VACOped ist ein Fraktur-Management-System, das die Nachbehandlung von Frakturen im Bereich des Fußes und Achillessehnenrupturen revolutioniert hat. Viele weitere Informationen und eine Videobedienungsanleitung finden Sie auf unserer Webseite.

Wundheilung

Wunden heilen unterschiedlich. Der Heilungsverlauf und die damit verbundene Narbenbildung ist vom Alter und der persönlichen Veranlagung, von Lokalisation und Schwere der Gewebeverletzung ebenso abhängig wie von der Behandlung und Pflege. Weniger gut durchblutete Haut, die dünn und trocken ist, wird länger für die Heilung benötigen, aber mit geringer Narbenbildung abheilen. Jüngere Menschen neigen bei Verletzungen dazu, mehr Bindegewebe zu produzieren, als notwendig wäre. Dadurch entstehen in der Folge oft größere und dickere Narben. Eine gezielte Narbenbehandlung kann dies verhindern.

Durch die Narbenpflege erreichen Sie nicht nur ein besseres kosmetisches Ergebnis. Das Gewebe um die geschlossene Wunde wird dadurch elastischer und auch belastungsfähiger.

In den ersten Wochen nach der Operation sollten Sie die Narbe erst einmal in Ruhe lassen. Kratzen Sie den Schorf auf keinen Fall ab. Am besten lassen Sie ihn von selbst abfallen. Sie können den Schorf aber auch mit einem speziellen Wundreinigungsmittel sanft ablösen. Erst wenn die Wunde geschlossen und gut abgeheilt ist, können Sie selbst Hand anlegen. Halten Sie dann das Gewebe um die geschlossene Wunde durch feuchte Umschläge und eine Heilsalbe geschmeidig. 

Reduktion der Schwellung

Der lymphatische Rückfluss ist nach der Operation noch gestört. Das bedeutet: Der Körper kann die Gewebeflüssigkeiten noch nicht „normal“ regulieren, so dass es, vor allem nach Belastungen, zu Schwellungen kommen kann.

Lagern Sie Ihr Bein in Pausen öfter hoch. Damit verringern Sie den Druck, der im betroffenen Gewebe herrscht. Das kann ganz einfach mit Hilfe von Kissen geschehen, aber auch mit Hilfe von Lagerungsschienen, am besten in Kombination mit leichter Bewegung.

Mit Hilfe der Lymphgefäße wird Gewebeflüssigkeit aus dem Weichteilgewebe abtransportiert und in die Blutgefäße zurückgebracht. Wenn das Lymphsystem in seiner Funktion gestört ist, staut sich das Körperwasser im Gewebe und es kommt zu Schwellungen (Ödemen). Die Lymphdrainage ist das geeignete Mittel, um hier das gestörte Gleichgewicht wiederherzustellen. Gleichzeitig wird damit das Immunsystem angeregt. Sie können die Lymphdrainage bei einem entsprechend ausgebildeten Therapeuten machen lassen. Es gibt aber auch Gerätesysteme, die mit komprimierenden Manschetten den Lymphabfluß anregen.

Schmerzlinderung

"Ein Indianer kennt keinen Schmerz" - sicher kennen auch Sie diesen Spruch noch aus Ihren Kindertagen. Doch nach einer Operation ist es meist nicht sinnvoll den Schmerz "auszuhalten".

Wenn der Körper Schmerzen meldet, schränkt die Muskulatur bestimmte Bewegungen ein und „blockiert“ damit Gelenke, was zu Folgeproblemen führen kann. Scheuen Sie sich deshalb nicht, für eine kurze Phase nach der OP schmerzlindernde Medikamente einzunehmen. Damit beugen Sie auch der Entstehung einer chronischen Schmerzkrankheit vor. Fragen Sie Ihren Arzt nach dem für Sie passenden Präparat.

Weiterhin werden Medikamente zur Entzündungshemmung und zur Stabilisierung des Mineralienhaushalts / Elektrolythaushalts eingesetzt. Durch Kälte wird die Nervenleitgeschwindigkeit herabgesetzt, was zur Schmerzlinderung führt. Ein kurzer Kältereiz bis fünf Minuten bewirkt eine Gefäßverengung und einen leichten Anstieg des Blutdrucks.

Wichtig zu wissen: Eis verkleinert keine Schwellung - es verhindert nur das Entstehen oder Vergrößern einer Schwellung. Es wirkt aber entzündungshemmend und lindert akute Schmerzen. Deshalb können Sie Eis gezielt nach Belastungen oder zur Schmerzreduzierung einsetzen.

Kühlen - aber nicht eiskalt! Dies ist das Prinzip der sogenannten Kryotherapie, die zur Schmerzlinderung eingesetzt wird. Und so funktioniert's: Die auf die Haut auftreffende Temperatur sollte zwischen 6 und 8°C (Hot Ice) liegen und nicht länger als zwölf Minuten einwirken. Dann ist wieder drei Minuten Raumtemperatur angesagt. Diesen Wechsel sollten Sie mehrmals wiederholen.

Übungen

3-Punkt-Gang mit Gehstütze

Das Gehen mit Gehstützen erfordert am Anfang etwas Übung. Hier ein paar Tipps, für die leichtere Handhabung:

Die Höhe der Gehstützen sollte individuell angepasst sein. Die Handgriffhöhe sollte so eingestellt werden, dass sie sich im aufrechten Stand und bei herabhängendem Arm in Höhe der Handgelenke befinden.

Ausgangspunkt

  • Setzen Sie beide Unterarmstützen eine Schrittlänge nach vorne, das betroffene Bein geht mit vor (Fußwurzel ungefähr auf Höhe der Verbindungslinie der beiden Stützen).
  • Verlagern Sie Ihr Gewicht auf die Stützen und setzen Sie das gesunde Bein eine Schrittlänge vor das verletzte Bein.
  • Achten Sie darauf, dass Sie korrekt abrollen!
  • Dann verlagern Sie das Gewicht auf das gesunde Bein und wiederholen den Bewegungsablauf

Treppauf

Stellen Sie das gesunde Bein eine Stufe höher, anschließend setzen Sie die Gehstütze und das betroffene Bein neben das bereits vorgestellte Bein.

Treppab

Setzen Sie zuerst die Gehstützen zusammen mit dem betroffenen Bein eine Stufe tiefer. Dann erst stellen Sie das gesunde Bein auf die gleiche Stufe.

Tipps:

Achtung bei Schmerzen

Reduzieren Sie bitte sofort die Belastung, wenn Schmerzen, Schwellung und / oder eine Erwärmung des gelenkumgebenden Gewebes auftreten bzw. zunehmen.


Achtung Thrombosegefahr!

Sollten Sie folgende Anzeichen bemerken, wenden Sie sich umgehend an einen Arzt! Thrombosen können tödlich verlaufen!

- Muskelkaterartige Wadenschmerzen
- Zunahme der Beschwerden im Stehen, Abnahme im Liegen
- Vermehrte Venenzeichnung der Oberflächenvenen (Umgehungskreislauf), besonders an der Schienbeinvorderkante
- Überwärmung
- Gespannte Glanzhaut
- Wadendruckschmerz


Cave: Infektionsrisiko

Jede offene Wunde (solange noch kein bindegeweblicher Verschluss durch junge Hauterfolgt ist) stellt ein Infektionsrisiko dar. Daher sollte die Wunde immer mit Pflaster vor Verschmutzung geschützt werden.

Bei der täglichen Hygiene sollten Sie die Wunde vor dem Kontakt mit Wasser schützen. Hierzu bietet sich der Valife Duschschutz für das Bein an. So können Sie sogar bequem duschen.

 

 

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